Jahr für Jahr wird die Zahl der Mitglieder im Seniorenverband etwas kleiner. 2004 waren 26.054 Menschen im Seniorenverband organisiert. 2011, als Dieter Berberich zum Vorsitzenden gewählt wurde, waren es noch 21 640. Am 31.12.2017 hatte der Seniorenverband 19.910 Mitglieder. In den letzten 7 Jahren vor Dieter Berberich verlor der Seniorenverband insgesamt 4.414 Mitglieder. In den 7 Jahren seit seinem Amtsantritt waren es (nur) 1.730.
Wie ist diese Entwicklung zu erklären?
Alle Organisationen, die die Gesellschaft neben den staatlichen Institutionen mitgestalten – seien es Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände oder Vereine – haben seit Jahren zunehmend Probleme, Mitglieder zu gewinnen und zu halten, ihre satzungsgemäßen Leistungen zu erbringen. Leistungen für ihre Mitglieder. Leistungen für die gesamte Gesellschaft. Sie führen die Menschen zusammen. Sie machen Angebote. Sie achten auf die Lebensqualität der Menschen. Sie stärken, meist ehrenamtlich, den Zusammenhalt in unserem Land. Sie sind ein notwendiger Gegenpol zu der zunehmenden Individualisierung in den wohlhabenden modernen westlichen Demokratien. Und das ist gut so. Denn der demokratische Staat kann dies allein nicht leisten (und finanzieren).
Warum schwindet die Zahl unserer Mitglieder?
Jährlich verlassen rund 1.000 Mitglieder unseren Seniorenverband. Deutlich mehr als zwei Drittel davon sterben im Laufe eines Jahres. Das ist nicht verwunderlich, wenn man auf das durchschnittliche Alter unserer Seniorinnen und Senioren im Verband blickt: seien es nun Pensionäre oder Rentner oder Fördermitglieder. Selbst wenn die Baden-Württemberger im Durchschnitt rund 1 Jahr älter werden als die Bundesbürger und die ehemaligen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst im Durchschnitt noch einmal 1 Jahr älter werden. Wie sagte Manfred Rommel, der beliebte Stuttgarter Oberbürgermeister einmal? „Wir sterben alle zunehmend gesünder und später. Aber wir müssen alle sterben.“
Und was ist mit den anderen, die ihre Mitgliedschaft kündigen oder deren Mitgliedschaft von ihren Kindern oder Betreuern gekündigt wird? Die allermeisten kündigen ohne Begründung. Von rund 100 Kündigungen im Jahr kennen wir die Begründung. 2017 lautete die Bilanz: 35 wegen hohen Alters, 28 wegen Erkrankung, Pflegeheim oder häuslichen Pflegefalls, 11 wegen Umzug in betreutes Wohnen, 5 wegen Wegzugs aus Baden-Württemberg (überwiegend zu den Kindern).
Ist eine Kündigung aus diesen Gründen sinnvoll?
Vor allem dann, wenn die Selbstverantwortung und die Selbständigkeit im hohen Alter nachlassen, werden von gutwilligen Betreuern „unnötige Kosten“ überprüft und ggf. beseitigt, damit die Rente, Versorgungbezüge, das eigene Vermögen oder Kapitaleinkünfte möglichst lange reichen. Zu diesen „überflüssigen“ Kosten gehören oft Vereinsmitgliedschaften, Zeitschriftenabonnements, der regelmäßige Besuch des Lieblingscafés, von Kino oder Theater… Niemand will oder soll im Alter der Familie zur finanziellen Belastung werden oder gar zum Sozialfall, zum „Bittsteller“ für staatliche Leistungen werden. Jede/r will in Würde altern. Das ist sein grundgesetzlich garantiertes Menschenrecht. Aber: Diese „Kündigungen“ beschleunigen auch die Vereinsamung.
Wie sieht das mit der Mitgliedschaft im Seniorenverband aus?
Wenn die geistigen Fähigkeiten, die Neugier, die Geschäftsfähigkeit, die Eigenständigkeit im hohen Alter oder in der Pflegesituation abnehmen, dann wird der Seniorenverband umso wichtiger: als einfühlsamer Begleiter, als kompetenter Informant und Berater, als Garant von Rechtsschutz in streitigen Verfahren und als Mahner, Warner und Impulsgeber für gute wohnortnahe ärztliche Versorgung und Pflege. Wer kennt schon alle seine finanziellen und persönlichen Rechte? Gerade in den altersgemäßen Umbruchzeiten von der selbständigen in begleitete, in die assistierte Lebensführung ist die Mitgliedschaft im Seniorenverband notwendiger denn je! Wer kann denn die Familienangehörigen und Betreuer unserer älter und hilfsbedürftiger werdenden Mitglieder in Fragen von Versorgung, Krankheit, Pflege und Betreuung besser informieren, beraten und rechtswirksam begleiten als unser Seniorenmagazin, unser Beihilfe-Kommentar, unsere Rundbriefe, unsere Merkblätter…? Wer kann kompetenter, verlässlicher und besser beraten als unsere Rechtsexperten Ulrike Schork, Karl Schüle und Kurt Schulz oder als unser erfahrener IT-Experte Lothar Reimann, wenn es um elektronische Anträge an das LBV geht? Wer kennt die sozialen Netzwerke vor Ort besser als unsere regionalen Vorsitzenden und Vorstandsmitglieder? Und wer hört am Telefon besser zu als Frau Gickeleiter, Frau Schälling und Frau Wollmershäuser?
Information, Beratung, Rechtsschutz und verbandspolitische Interessenvertretung für unsere Mitglieder in der Familie des BBW: Das ist unser zentraler Auftrag, den wir gerne und gut für unsere Mitglieder erfüllen – auch und gerade im hohen Alter.
Waldemar Futter
Der Seniorenverband öffentlicher Dienst BW ist der einzige Verband, der sich ausschließlich für die Belange der Senioren in BW einsetzt, die ehemals im öffentlichen Dienst oder dessen privatisierter Bereiche beschäftigt waren. Wir vertreten Ihre Rechte und Interessen und sorgen dafür, dass Sie auch künftig an der allgemeinen Einkommensentwicklung teilhaben.
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